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Office du Tourisme Nièvre et Somme

Das Tourismusbüro Nièvre et Somme
 
Von der Insel der Waffenruhe bis zum ehemaligen Schleusenhaus – lasst euch vom sanften Wind der Somme tragen und entdeckt ein lebendiges und inspirierendes Tourismusbüro. Zwischen geschichtsträchtigen Erinnerungen und mutigen Projekten: Begegnung mit Gwendoline Brazier-Duval, einer leidenschaftlichen Botschafterin des touristischen Aufschwungs von Nièvre und Somme.
 
Auf königlichen Pfaden: die Insel der Waffenruhe
Bei einem Spaziergang durch die Ruinen des Schlosses von Picquigny kam mir die Idee, nach der Insel des Waffenstillstands zu suchen – jenem Ort, an dem sich vor fünfeinhalb Jahrhunderten Ludwig XI. und Edward IV. von England, jeweils begleitet von Tausenden Soldaten, unter gegenseitigem Misstrauen trafen, um einen Vertrag zu unterzeichnen, der die Feindseligkeiten des Hundertjährigen Krieges – der tatsächlich 115 Jahre andauert hatte – beendete (siehe den Artikel über das Schloss von Picquigny). Ein glücklicher Zufall führte mich zur Brücke, die heute zur „Île de la Catiche“ führt, umspült vom lebhaften Lauf der alten Somme. Eine große Tafel, leicht von der feuchten Luft grünlich überzogen, erinnert Spaziergänger an die Bedeutung dieses historischen Ereignisses. Die Soldaten sind längst fort – nur ein Angler und eine Schar schwatzender Vögel vervollständigen das Bild dieses sanften Frühlingstages.

 
Das alte Schleusenhaus: ein verlorener Ort ins Leben zurückgeholt
Auf dem Rückweg beschloss ich, noch einen Abstecher zum ehemaligen Schleusenwärterhaus zu machen, das nach den Hochwassern von 2001 im Zuge der Uferneugestaltung und der Schleusenautomatisierung aufgegeben aber dann in letzter Minute vor dem kompletten Zerfall gerettet wurde, um im Januar 2022 als „Maison du Tourisme Nièvre et Somme“ neu zu eröffnen.

 
Zwischen Segelboot, Hütten und Fahrrädern: Versprechen einer Auszeit
Wie groß war meine Überraschung, dort Handwerker zu entdecken, die um ein Segelboot mitten in einem Garten und zwei entstehende Hütten herum emsig arbeiteten. Vor dem Gebäude mit seinem Schieferdach standen bereits ordentlich aufgereihte Fahrräder, die auf ihre ersten Mieter warteten. Zwei belgische Radfahrer, die eine Pause einlegten und ihren Durst löschten, ermunterten mich freundlich, einzutreten und dieses besonders einladende Tourismusbüro kennenzulernen. Während sie ihre Fahrt auf dem Leinpfad in Richtung Abbeville fortsetzten, machte ich die Bekanntschaft von Gwendoline Brazier-Duval, der Leiterin des Tourismusbüros Nièvre et Somme, einer jungen Frau voller Energie und Leidenschaft für ihre Heimat. An diesem Tag verabredeten wir uns zu einem Interview über diesen Ort, an dem die Liebe zur Somme zum Ausdruck kommt.


 

Gwendoline Brazier-Duval: Porträt einer leidenschaftlichen Botschafterin der Somme

So kehre ich an einem strahlenden Morgen Mitte März zurück. Ich hätte mich nicht vom azurblauen Himmel täuschen lassen sollen: ein eisiger Wind kroch unter meine Kleidung und erinnerte mich daran, dass der Winter noch nicht ganz verschwunden war. Umso wohltuender empfinde ich es, in die warme, gemütliche Atmosphäre des alten Schleusenwärterhauses einzutreten, wo Gwendoline mir einen dampfenden Kaffee anbietet, der mich endgültig mit dem trügerischen Wetter versöhnt.

 

Gemütlich auf einem Sofa im Hinterraum des Office du Tourisme Nièvre et Somme unterhalte ich mich mit dieser dynamischen jungen Frau, die davon träumt, hier Urlauber, Spaziergänger, Radfahrer und vielleicht sogar die Begleitpersonen der Physiotherapiepatienten aus der Praxis um die Ecke willkommen zu heißen. Ihr Ziel ist es, das Tourismusbüro zu einem Ort der Begegnung zu machen, an dem man die Zeitung lesen, in Büchern über die Region schmökern, einen in Picquigny gerösteten Kaffee, eine im Norden hergestellte Limonade oder ein handgemachtes Eis von der Ziegenfarm in Ailly-sur-Noye genießen kann. Vielleicht bliebe dabei auch Zeit, sich eines der vom Tourismusbüro produzierten Videos auf dem großen Flachbildschirm anzusehen. Hier gibt es keinen Kaufzwang – jeder kann einfach vorbeikommen, um zu stöbern, um die von einem lokalen Künstler geschnitzten Vögel zu bewundern, die Funktionsweise einer Schleuse zu entdecken oder die mutmaßliche Rekonstruktion des Schlosses von Picquigny mithilfe der Hologrammstation zu bestaunen – derselben wie in der Mühle Basile in Flixecourt, die dort allerdings die Funktionsweise einer Mühle zeigt.

 

Wenn der Winter die schönsten Ideen erblühen lässt

Gwendoline kam 2021 nach Picquigny, getrieben von der Leidenschaft und dem Bewusstsein, dass es hier an Projekten und Möglichkeiten nicht mangelt. Auch wenn die "tote Saison" dem Namen nach ruhig sein sollte, ist sie in Wirklichkeit eine Zeit intensiver Vorbereitung: Im Winter, verrät sie mir, werden alle Aktivitäten für die kommende Tourismussaison geplant. In dieser Zeit entstehen Ideen, zum Beispiel für die beiden neuen Wanderwege, die jedes Jahr eingeweiht werden – das Ergebnis gemeinschaftlicher Arbeit vieler Beteiligter und sorgfältiger Organisation, insbesondere in der Kommunikation.

Ein Ort zum Verweilen, Staunen und Genießen – und zum Übernachten auf ungewöhnliche Weise

Der Winter bringt also keineswegs Ruhe, sondern eine Vielzahl anderer Aufgaben, die drei Vollzeitkräfte – und später in der Hochsaison zusätzlich zwei Saisonarbeiter –beschäftigen. Die Arbeit des Tourismusbüros stützt sich auf vier Hauptsäulen: erstens die Information und Beratung von Besuchern, die Organisation von Veranstaltungen, Führungen durch Dörfer und Schlösser sowie die Ausarbeitung von Entdeckungstouren; zweitens die Vermietung von Elektrobooten, Fahrrädern und Cross-Rollern mit der entsprechenden Ausrüstung; drittens ein Laden, der ausschließlich lokale Produkte anbietet – gerösteter Kaffee aus Picquigny, handgemachte Eiscreme, Fruchtsäfte, Limonaden, Chips und Kekse, zum Mitnehmen oder zum Genuss auf der Terrasse, im Garten oder im liebevoll regional gestalteten Innenraum; und viertens die Unterkünfte, die bei meinem Besuch noch im Entstehen waren: Ab Juni 2025 wird das Büro Übernachtungen in zwei Cyclo-Lodges anbieten, die Platz für Fahrräder bieten und eine oder zwei Nächte am Kanalufer ermöglichen, sowie an Bord eines alten, von Asbest befreiten und über 2000 Stunden umgebauten Segelbootes mit separaten Dusche und Sanitäranlagen draußen im umgedrehten Heck eines Bootes. Diese außergewöhnliche Unterkunft wird Platz für sechs Personen (vier Erwachsene und zwei Kinder) bieten, die an Deck unter einer leichten Segelplane entspannen, von der weiten See träumen und sich vom sanften Flüstern des Kanals wiegen lassen können – ohne fürchten zu müssen, seekrank zu werden.

 

Ein aufblühender Landstrich: Tourismus, Kulturerbe und gemeinschaftliches Engagement
Gwendoline unterbricht unser Gespräch, um einen Besucher auf der Suche nach einem Kaffee zu begrüßen. Ich nutzte die Gelegenheit, um diesen Ort genauer zu betrachten, an dem Blau – eine Anspielung auf die Bucht der Somme – und Holz – der Wald von Crécy ist ganz nah – dominieren. Eine charmante Geste: Ein Drehständer stellt alte Postkarten, die beim Umzug von Ailly-sur-Somme nach Picquigny auf dem Dachboden gefunden wurden, kostenlos zur Verfügung. Das Büro arbeitet außerdem aber auch zusammen mit einer lokalen Illustratorin, um Postkarten zu entwerfen, die hier verkauft werden.

 

Unermüdlich spricht Gwendoline weiter von ihren Projekten. Dank der Unterstützung der Kommunalpolitiker, des Gemeindeverbands Nièvre et Somme, des Generaldirektors und der Techniker – und nicht zu vergessen der Saisonarbeiter – finden ihre sprühende Fantasie und ihre Energie, sowie die ihrer Kollegen, hier einen fruchtbaren Boden. Diese gebündelten Anstrengungen garantieren einen hochwertigen Empfang und machen die Region noch attraktiver, indem sie das kleine Kulturerbe, den Grundstein der regionalen Identität, in den Vordergrund rücken.

 

Begegnungen entlang des Kanals: ein europäisches Flair

Das Hereinkommen eines Hamburger Ehepaars, das seinen Sohn besucht. Er hat sich in eine junge Frau aus Amiens verliebt, als er Japan bereiste. Unser Gespräch, das längst zu einer lebhaften Unterhaltung geworden ist, bricht ab. Da ich selbst viele Jahre in Hamburg gelebt habe, nutzte ich die Gelegenheit, um sie kennenzulernen und ihnen meinen Blog zu empfehlen 😊. Bevor ich aufbreche, überreicht mir Gwendoline noch eine Liste lokaler Akteure, die ich für zukünftige Artikel unbedingt kontaktieren sollte. Beim Hinausgehen zeigt sie mir noch mit Stolz die interaktive Panoramatafel mit Mini-Bildschirmen. Ich danke ihr herzlich für die Fülle an neuen Ideen, ihr unermüdliches Engagement für die Region und – über alles hinaus – für ihren herzlichen Empfang und ihre ansteckende gute Laune.

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Maison du Tourisme Nièvre & Somme

5 chemin de Halage

80310 Picquigny

 

Mobil: + 33 6 35 15 12 03

Festnetz: +33 3 22 51 46 85

E-Mail: g.brazier@nievresomme.fr

Internet: www.nievresomme-tourisme.fr

 

Ab Mai täglich geöffnet

Von 9:30 bis 12:30 und von 13:30 bis 17:30

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