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Au Temps des Mets

Au Temps des Mets präsentiert sich mit einer Fassade, die so grün ist wie das Wasser der Somme-Bucht. Wenn man die Tür durchschreitet, eröffnet sich eine Farbpalette aus Blond-, Gelb- und Rottönen, die an den Sand der Somme-Strände, an Mohnblumenfelder und an Rosen erinnert. Alle Farbtöne, von Gläsern über Flaschen bis hin zu Keksdosen, sind klug und gekonnt in einer beruhigenden Farbkombination angeordnet.


Guillaume Leulier, der Besitzer des Ladens, kommt aus dem Hinterzimmer und empfängt mich in seinem kleinen Palast der Köstlichkeiten. Der gelernte Konditor hat Au Temps des Mets vor 24 Jahren gegründet und produziert selbst seit 16 Jahren. Seine Produkte werden in seinem Labor in Abbeville aus Pflanzen hergestellt, die er zum Teil selbst erntet oder die er von Gezeitenfischern an der Küste bezieht, insbesondere Salicornia, auch Seespargel genannt, und „Schweineohren“, Strand-Aster auf Deutsch. Sein Schwerpunkt hat er zwar auf Produkten aus der Region Hauts-de-France, hauptsächlich aus der Picardie Maritime, gelegt, doch lässt er es sich nicht nehmen, auch Produkte aus anderen Regionen oder Ländern zu verkaufen, allerdings immer mit einem hohen Qualitätsanspruch, der die Leidenschaft für seinen Beruf erkennen lässt.


Wie er erklärt, sind die Momente, in denen er seine Rohstoffe, zum Beispiel Mohnblütenblätter, Strandbeifuß und Portulak-Keilmelde, auch Strandsalzmelde genannt, sammelt, besondere Augenblicke, in denen er sich der Welt entzieht und das Glück genießt, sich in der außergewöhnlichen Umgebung der Salzwiesen zu bewegen, die viele der Pflanzen, die er sucht, besiedeln. Seine Ernten verarbeitet er zum Beispiel zu einer Mischung aus getrockneten Kräutern, Salicornien, Strandastern, Strandbeifuß und Bärlauch, von denen er lachend sagt, dass sie ein wenig wie die Kräuter der Provence der Sommebucht sind, da die Pflanzen, aus denen sie zusammengesetzt ist, im Grunde emblematisch für die Region sind. Er versucht auch, verkannte Gemüsesorten wie die Sandmöhre zu ehren, aus der er vor allem Marmelade, Karamell und Essig herstellt.


Die Bucht sieht er als seinen Garten an, ein Garten, der sich ständig verändert. Die Salzwiesen werden von den Schafen so perfekt gepflegt, dass sie wie ein Golfplatz aussehen, allerdings mit Farbtönen, die die Paletten der großen Maler verzauberten, die sich in ihr flüchtiges Licht verliebt hatten. Wenn ich an diese Momente in der Natur denke, fühle ich mich in meine Kindheit zurückversetzt, als wir am Pier von Saint-Valery Scholle fischten. Die Eimer füllten sich manchmal mit einem reichlichen Fang – wenn wir nicht mit leeren Händen nach Hause kehrten –, den wir mit den Nachbarn teilten. Solche Augenblicke kann man zwar teilen, aber man muss es spärlich tun, um diese glückliche Einsamkeit den Glanz nicht zu rauben.

Au Temps des Mets
18 Parvis Saint-Vulfran
80100 Abbeville
Tel.: +33 3 22 20 34 70
Mail: magasin@autempsdesmets.com
Internet: www.autempsdesmets.com

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